Was war das doch für ein fabelhaftes Wochenende! Major Tom (meine Briefkastenoma) und Pippilotta hatten zur Vermählung geladen. Und weil das in Deutschland ja jeder machen kann, haben sie uns auf die große Reise auf die Åland-Inseln geschickt. Dieses tolle Fleckchen Erde befindet sich eigentlich eher in Schweden als in Finnland, und da sprechen auch alle schwedisch – nicht, dass es für mich einen Unterschied gemacht hätte. Also, die Inseln gehören zu Finnland, sind aber ziemlich autonom.
Wie kommt man am besten nach Åland? Pippilotta hatte uns einen guten Reiseplan ausgearbeitet, der auf alle Eventualitäten einging. Wir haben uns dafür entschieden, mit TUIfly von Hannover nach Stockholm (Arlanda) zu fliegen. Das dauert etwa 1,5 Stunden. Von dort fährt man wahlweise mit dem Arlanda Express oder mit dem Flygbuss zum Stockholmer Hauptbahnhof T-Centralen. Der Bus kostet 90 (einfach) bzw. 135 Kronen (hin und zurück, wobei man auch Wochen später zurückfahren kann). Zur Orientierung: 1 Euro entspricht etwa 9 Kronen. Die Fahrt mit dem Bus dauert etwa 40 Minuten. Dann muss man noch in die U-Bahn, um für 26 Kronen (einfach) drei Stationen bis Tekniska Högskola zu fahren. Dort schwingt man sich in einen Bus nach Grisslehamn, der hin und her 120 Kronen kostet. Im Busticket ist der Preis für die Fähre ab Grisslehamn inbegriffen. Obacht: Der Bus braucht fast zwei Stunden bis zum Hafen und fährt immer zwei Stunden vor Fährablegung los. Die Fähre braucht dann noch einmal gut 1,5 Stunden, und dann ist man auch schon da.
Schon unterwegs haben wir gemerkt, dass das Paar keine Kosten und Mühen gescheut hat. Am Flugplatz trafen wir auf eine extra importierte Jazz-Band, und auf der Fähre haben wir das Fotographenteam aus Bremerhaven kennen gelernt. Gefeiert wurde im Post- und Zollhaus in Eckerö, einem schönen Anwesen. Der Freitag (Ankunft) hielt für mich schon ein besonderes Highlight bereit: Am Fähranleger in Eckerö wurden wir von Major Tom mit einem Kleinbus abgeholt, und da sich die finnische Polizei auf dem Rückweg postiert hatte und Alkoholkontrollen durchführte, durfte ich fahren! Dann: Fenster runterkurbeln, pusten. Der Officer sagte etwas zu mir. Ich habe natürlich kein Wort verstanden. Sicherheitshalber habe ich das Fenster geschlossen und bin weitergefahren. War wohl okay.
Am Samstag gab sich unser Traumpaar unter freiem Himmel das Ja-Wort, sehr ansprechend! Auch die Kirche danach war klasse. Der Pastor sprach deutsch, und der Chor war umwerfend. Die Orgel allerdings – naja. Danach wurde auf dem Anwesen ordentlich gefeiert. Der nächste Tag war dann zum Ausspannen gedacht, und das kann man auf Åland wirklich gut! Diese Ruhe, dieses Meer! Eigentlich kann man da gar nicht anders als sich erholen.
Am Montag haben wir die erste Fähre genommen, um noch ein bißchen Stockholm machen zu können. Vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu hoch, weil ja einfach jeder Stockholm für die tollste Stadt Europas hält. Naja, ich fand es auch ganz hübsch, hätte aber ein bißchen mehr erwartet. Trotzdem war es ein schöner Tag mit Bootsfahrt. Übrigens sind tatsächlich fast alle Schweden blond, und dann färben sie immer noch heller!
Die Scheil