Ich habe wieder gelesen. Das letzte Jahr über. Vor ziemlich genau einem Jahr feierte die Friddrisch nämlich ungefähr ihren 25. Geburtstag, und völlig uneigennützig bekam sie von der versammelten Kollegenschaft die ersten drei Bände von Herbert Rosendorfer, „Deutsche Geschichte – ein Versuch“. Nachdem es dann auf besagter legendärer Party eine Schnitzeljagd gab, in deren Verlauf ich meine komplette Mannschaft verlor und erst nach etwa einer Stunde wieder traf, dachte ich mir, ich könnte mir doch mal das selbst geschenkte Geschenk ausleihen.
Also, Herr Rosendorfer ist eigentlich Jurist. Erstaunlich, man kennt ja so wenige… 🙂 Jedenfalls hat er sich der Historienforschung verschrieben und sich zum Ziel gesetzt, ein Werk zu verfassen, welches die deutsche Geschichte zwar nicht light, aber doch für jeden verständlich darstellen soll. In Band I, der die Chlodwigs und Hermanns dieser Welt beschreibt, ist ihm das auch gut gelungen, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass über die früheste Vergangenheit der Deutschen wenig überliefert ist. Der Stil ist recht unterhaltsam, und Herr Rosendorfer macht keinen Hehl daraus, dass er die katholische Kirche für ein Übel hält.
In Band II wird es dann schon etwas schwieriger. All diese Ludwigs und Heinrichs, die es da zu unterscheiden gilt, verlangen dem Leser doch einiges an Geduld und Aufmerksamkeit ab. Alles in allem muss man wohl sagen, dass dieser Band zu viele Details enthält, als dass man einigermaßen mitkommen könnte.
Band III befasst sich ausschließlich mit der Reformationszeit. Er liest sich wieder besser als Band II und wird vor allem gegen Ende hin wieder recht amüsant.
Herr Rosendorfer besticht durch ein schier unglaubliches Geschichtswissen, welches man nur schwer ansammeln kann, wenn man nicht selbst dabei war – Hut ab! Die ständige Kritik an der katholischen Kirche mag manch einem übel aufstoßen. Und leider muss ich auch sagen, dass die Ankündigung des Klappentextes, es handele sich um Geschichte für Einsteiger, eigentlich nur auf das erste Buch zutrifft. Dennoch kann ich die ersten drei Bände jedem empfehlen, der ein bisschen Vorwissen und Ausdauer mitbringt.
Aktuell besteht das Werk aus fünf Bänden, ist aber wohl noch nicht komplett. Mal sehen, vielleicht hat die Friddrisch zum 26. oder so ja Band IV bekommen…
Die Scheil