Formel 1: Rennen auf dem Hockenheimring – Fortsetzung

Also wie gesagt, wir auf dem Weg zur Spitzkehre. Interessanterweise muss man seine Eintrittskarte eigentlich nur einmal vorzeigen, und zwar direkt am Eingang. Ab dann könnte man es sich bei der Parabolica gemütlich machen. Die Stehplatztribühne an der Spitzkehre ist dann aber doch noch abgeriegelt, und da muss man dann wieder Farbe bekennen.

Als wir angekommen sind, war die Tribüne schon ziemlich voll. Wir haben uns dann quasi vor die Tribüne auf den Rasen gestellt. Thema gestellt: In regelmäßigen Abständen werden die Leute auf der Tribüne per Durchsage „gebeten“, sich doch bitte hinzustellen, schließlich sei man nicht auf einem Sitzplatz. Der Platz würde sonst nicht reichen und so. Aha. Dass die Stehplätze wesentlich günstiger sind als die anderen Karten, hat damit selbstredend nichts zu tun…

Thema Durchsagen: Beim Live-Rennen kommt man in den Genuss eines dreisprachigen Kommentatorenteams. Bei der Lautstärke dort bekommt man davon natürlich nicht allzu viel mit, aber besser als das Geschwafel von Heiko Wasser und Christian Danner ist es allemal.

Thema Geschwafel: Vor Rennbeginn hielt der Chef des ADAC eine Rede, die so „flammend“ – Achtung: Ironie! – war, dass wohl jeder auf dem Platz den Rennbeginn nur noch mehr herbeigesehnt hat. Danach ging es nicht besser weiter. Gotthilf Fischer war da, um mit allen Fans die Nationalhymne zu singen. Und das lief so: Nachdem es schon mehrfach per Durchsage angekündigt wurde, dröhnte plötzlich Fischers Stimme aus den Lautsprechern: „Ihr seid der größte Fischerchor der Welt!“ Genau, und ich bin der König der Welt. Jedenfalls erklang dann eine volksmusikartige Aufnahme der Hymne, was ansatzweise grauenvoll war. Mitgesungen hat überhaupt keiner, und die Stimmung war soweit runter, dass man selbst für Kai Ebel in diesem Moment dankbar gewesen wäre. Zum Glück ging’s dann auch schon los.

Kurz vor dem Rennen haben sich einige ehemalige Fahrer (unter anderem besagter Christian Danner) in historischen BMW-Rennwagen eine Spritztour geliefert, danach kam die Fahrerparade. Und wenn man einem Fahrer angesehen hat, dass er auf diesen ganzen Medienzirkus keinen Bock hat, dann war es der Weltmeister Kimi persönlich. Während alle anderen Fahrer in ihren Cabrios auf den Rücksitzlehnen saßen und man sie richtig gut sehen konnte, hat Herr Raikkönen es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Auch bei seinem Auto saß einer hintern auf der Lehne – wer das war? Keine Ahnung.

Das Rennen an sich ist ein Erlebnis! Man ist so direkt dabei! Die Spitzkehre kann ich voll empfehlen. Dort bremsen die Autos von 310km/h auf 50km/h herunter, und man kann sie tatsächlich mit bloßem Auge vorbeifahren sehen! Außerdem wird dort gerne überholt, und so konnten wir hautnah beobachten, wie Fernando der Unsympath Alonso von Hamilton überholt wurde. Auch Jenson Button werde ich wohl nie wieder so nah kommen… Leider war ich zwischenzeitlich verwirrt. Button fuhr auf 2! Dass er überrundet war, hatte ich nicht mitbekommen.

Um uns rum nur polnische Fans. Immer, wenn Kubica vorbeifuhr, zeigte der eine mit seinem Zeigefinger auf das Auto. Ein anderer telefonierte während des Rennens immer mal wieder. Keine Ahnung, ob der sich wirklich unterhalten konnte, ist doch recht laut da.

Nach dem Rennen durfte man auf die Strecke. Sehr toll! Dann ging es mit dem Shuttle-Bus zurück zum Auto, wobei der Gigolo zwei Busse vor mir mitgekommen ist. Ich passte nicht mehr rein und habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Ahnung davon bekommen, wie es immer wieder passiert, dass Leute zu Tode gequetscht werden.

Davon mal abgesehen ein riesiger Tag!

Die Scheil

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