Archive for September 2007

Besten Dank, RTL! (Großer Preis von Japan)

September 30, 2007

Heute Nacht lief ja das Formel 1-Rennen in Fuji. War leider etwas zu früh bzw. zu spät für mich, also wollte ich mir die Wiederholung um 12:45 Uhr laut Fernsehzeitung reintun. Um etwa 12:20 Uhr habe ich mal die Flimmerkiste angemacht, und auf RTL drehten doch tatsächlich flinke kleine Autos ihre Runden im Sprühregen! Sauerei, die Übertragung hatte schon angefangen! Da dachte ich mir, schau ich doch mal in den Videotext, was da los ist. Aus der Vergangenheit wusste ich, dass RTL nie ein Rennergebnis im Videotext bekannt gibt, wenn die Wiederholung noch nicht vorbei ist. Sonst wär’s ja auch blöd. Also, ich drücke 100 auf der Fernbedienung um festzustellen, dass die Ausstrahlung entgegen der Ankündigung schon um 11:50 Uhr begonnen hatte. Wie gesagt, Sauerei! Und was mussten meine Äuglein noch erblicken? „HAMILTON GEWINNT IN JAPAN“. Ja, besten Dank, da konnte ich mir das Rennen ja fast sparen…

Die angekündigten Highlights sind auch ausgefallen, obwohl dieses Mal wirklich viel auf der Strecke passiert ist. Statt dessen: 2 Folgen A-Team.

 RTL, Du kannst mich gerade mal!

Die Scheil

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Buchbesprechung: Herbert Rosendorfer – Deutsche Geschichte, ein Versuch (Band I-III)

September 24, 2007

Ich habe wieder gelesen. Das letzte Jahr über. Vor ziemlich genau einem Jahr feierte die Friddrisch nämlich ungefähr ihren 25. Geburtstag, und völlig uneigennützig bekam sie von der versammelten Kollegenschaft die ersten drei Bände von Herbert Rosendorfer, „Deutsche Geschichte – ein Versuch“. Nachdem es dann auf besagter legendärer Party eine Schnitzeljagd gab, in deren Verlauf ich meine komplette Mannschaft verlor und erst nach etwa einer Stunde wieder traf, dachte ich mir, ich könnte mir doch mal das selbst geschenkte Geschenk ausleihen.

Also, Herr Rosendorfer ist eigentlich Jurist. Erstaunlich, man kennt ja so wenige… 🙂 Jedenfalls hat er sich der Historienforschung verschrieben und sich zum Ziel gesetzt, ein Werk zu verfassen, welches die deutsche Geschichte zwar nicht light, aber doch für jeden verständlich darstellen soll. In Band I, der die Chlodwigs und Hermanns dieser Welt beschreibt, ist ihm das auch gut gelungen, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass über die früheste Vergangenheit der Deutschen wenig überliefert ist. Der Stil ist recht unterhaltsam, und Herr Rosendorfer macht keinen Hehl daraus, dass er die katholische Kirche für ein Übel hält.

In Band II wird es dann schon etwas schwieriger. All diese Ludwigs und Heinrichs, die es da zu unterscheiden gilt, verlangen dem Leser doch einiges an Geduld und Aufmerksamkeit ab. Alles in allem muss man wohl sagen, dass dieser Band zu viele Details enthält, als dass man einigermaßen mitkommen könnte.

Band III befasst sich ausschließlich mit der Reformationszeit. Er liest sich wieder besser als Band II und wird vor allem gegen Ende hin wieder recht amüsant.

Herr Rosendorfer besticht durch ein schier unglaubliches Geschichtswissen, welches man nur schwer ansammeln kann, wenn man nicht selbst dabei war – Hut ab! Die ständige Kritik an der katholischen Kirche mag manch einem übel aufstoßen. Und leider muss ich auch sagen, dass die Ankündigung des Klappentextes, es handele sich um Geschichte für Einsteiger, eigentlich nur auf das erste Buch zutrifft. Dennoch kann ich die ersten drei Bände jedem empfehlen, der ein bisschen Vorwissen und Ausdauer mitbringt.

Aktuell besteht das Werk aus fünf Bänden, ist aber wohl noch nicht komplett. Mal sehen, vielleicht hat die Friddrisch zum 26. oder so ja Band IV bekommen…

Die Scheil

Neulich auf dem Sommerfest…

September 19, 2007

Natürlich ist der Titel „Sommerfest“ in diesem Jahr eine einzige Ironie, zumal in Ostfriesland. Aber da der Wahlspruch der Friesen offenbar „Wir sind nicht die besten, aber die lustigsten“ zu sein scheint – habe ich jedenfalls schon häufiger zu hören bekommen -, hat man den schönsten Tag aus dem September herausgekitzelt und ordentlich Bratwurst und Steaks zu kleinen Preisen auf den Grill geschmissen. Zu eben solchen gab es auch noch diverse Getränke und Kuchen, und überhaupt schlug die Stimmung hohe Wellen. Es gab dann noch ein Mannschaftssportprogramm und Kampfsportdarbietungen. Den absoluten Knaller hatte man sich aber bis zum Schluss aufgehoben: Ein bekennender Homosexueller betrat die Bühne, leider nicht im Fummel (war angeblich zu klein geworden), und schmetterte gekonnt Klassiker, wobei er weder durch Gestik noch durch Text („Uuuh, my Baby, he don’t care…“) seine Orientierung zu verschleiern suchte.

Jaja, die BUNDESWEHR versteht schon zu feiern!

Die Scheil

Endlich sacht’s mal einer… (Jura von seiner schlechtesten Seite)

September 13, 2007

Neulich bei Spiegel online:

„Mit allem hatte er gerechnet. Nur nicht damit. Nils, 28, war Referendar am Kammergericht in Berlin und machte gerade Urlaub in Thailand, als er erfuhr, dass er durchgefallen war. „Es war grauenhaft“, erzählt er, „ich saß allein in einem Internetcafé mitten in Bangkok und konnte es nicht glauben.“

Dabei steuerte der bis dahin erfolgsverwöhnte Jurist eigentlich auf Erfolgskurs. Eine internationale Großkanzlei aus Singapur hatte ihm ein Angebot gemacht. Und das musste er nun ausschlagen. Den Rest der Nacht zog er dann durch Bangkoks Bars: „Ich wollte einfach nicht mehr an die Sache denken. Also war erst mal Party angesagt.“

Wahrscheinlich war er nicht der einzige, der in jenen Tagen versuchte, seinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Denn das zweite juristische Staatsexamen gilt als eine der schwierigsten Prüfungen der Welt. Gut jeder fünfte Referendar scheitert im ersten Anlauf. So legten im Jahre 2006 in Berlin 752 Kandidaten die Prüfung ab, nur 569 kamen durch. Noch schlimmer das Bild in Sachsen-Anhalt – „leider nicht bestanden“ hieß es für 35 von nur 124 Kandidaten.

(…)“

Mehr dazu unter http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,504946,00.html

Gruß, Scheilo

Im falschen Film – beim Yoga

September 12, 2007

In Cottbus habe ich beim Unisport Yoga gemacht. Mr. B.K. (http://ber1.wordpress.com/) war anfangs auch dabei, bekam dann aber Nackenprobleme. Jedenfalls war ich ganz begeistert. Da gab es wider Erwarten kein Ommmmm, keine Plätschermusik und keine merkwürdigen Gesänge, sondern nur Atmung und Muskeldehnung. Fand ich echt gut.

Dann habe ich mich in Whv auch zum Yoga angemeldet und war gestern zum ersten Mal da. Wie gewohnt ging es mit Entspannung los, und plötzlich ist es passiert: Die Leiterin (in Indien ausgebildete Yoga-Lehrerin mit der zarten Stimme einer Dame aus dem 19. Jahrhundert) emittierte ein tiefes sonores Ommmmm, und alle ommmmten mit. Wo war ich da nur wieder hingeraten? Dann wurden Gedichte in einer unbekannten Sprache rezitiert. Schließlich legten wir uns an eine Wand, die Beine nach oben, den Rücken durch eine Unterlage zum Gefälle positioniert, so dass alles Blut in den Kopf stieg, die Arme zur Seite. Musik ertönte: Geigenzupfen unterlegt von Meeresrauschen und Möwengeschrei! Und wie das Blut so in meinen Kopf sickerte, meine Beine kalt wurden und sich in meiner Lunge erste Kreuzigungserscheinungen breit machten, wurde mir eins klar:

Da gehe ich nie wieder hin!

Gruß, Scheilo

Scheilo & Friends: Carmi lässt sich Adleraugen machen

September 9, 2007

Liebe Besucher der Ranch,

heute haben wir ein besonderes Schmankerl: Meine Freundin Carmi hat sich die Augen lasern lassen und lässt uns an ihren neuen Erkentnissen teilhaben.

Also, Carmi says:

Das Wichtigste in Kürze:
1. Man kann dabei nicht erblinden, der Sehnerv ist überhaupt nicht im Spiel.
2. Die OP selbst ist nicht schmerzhaft, nur teilweise ein bißchen unangenehm
– nix gegen den Zahnarzt!
3. LASIK ist teuer – sind Brille und Kontaktlinsen auf Dauer allerdings
auch.

Nachdem ich einige Jahre lang unmotiviert über eine Augen-OP nachgedacht
hatte (werde ich blind? Ist das sonst gefährlich? Tut das weh?), habe ich
mich am Anfang der Sommerferien ausführlich im Internet über selbige
informiert und erfahren, dass Anfang 30 ein guter Zeitpunkt dafür ist. Ab
ca. 45 wird man nämlich im Regelfall eh altersweitsichtig und braucht eine
Lesebrille. Zwischen 18 und 30 Jahren kann sich die Kurzsichtigkeit dagegen
oft noch etwas verschlechtern und dann müsste nachgelasert werden. Da bei
mir eh eine neue Brille, eine neue Sonnenbrille mit Schliff und neue Linsen
anstanden, habe ich mich dazu entschlossen, jetzt endlich Nägel mit Köpfen
zu machen.

Die alz Augenklinik liegt am Stachus in München und hat einen sehr guten
Ruf; sie ist die erste Klinik, die den „LASIK-TÜV“ erhalten hat, und der
Chef, Prof. Neuhann, ist der Experte für LASIK-OPs in Deutschland. Seine
beiden Mitoperateure Dr. Lege und Dr. Bauer machen nichts anderes als
LASIK-Patienten zu betreuen und zu operieren – ganz im Gegensatz zu vielen
Augenärzten, die sich 1x im Monat den Laser anmieten und ihre Patienten
selbst lasern.

Nachdem ich einen Info-Abend besucht hatte bei dem ganz genau der Ablauf der
OP und die Risiken besprochen worden waren stand für mich fest: Die Klinik
ist super! (Gab außerdem nen tollen Kuli!) Man kann sich zwar für ein
Drittel der Kosten auch in der Türkei lasern lassen (inkl. Flug und Hotel),
aber das kam für mich überhaupt nicht in Frage (hätte auch keinen Kuli
gegeben). Am 27.08. hatte ich dann die kleine kostenlose Voruntersuchung,
bei der in ca. 1 Stunde genau überprüft wird, ob man für die OP geeignet
ist. Da bei mir alles stimmte, bin ich gleich am Donnerstag drauf zur großen
Voruntersuchung gegangen, bei der ich 2 Stunden lang mit den
interessantesten Geräten untersucht worden bin (Such das Loch im Kreis! Wo
ist die japanische Kirchblütenlandschaft? Wie weit geht deine Pupille auf?).
Meine Operateurin, Frau Dr. Lege hat mich persönlich untersucht und mir
bestätigt, dass ich bestens für die LASIK geeignet bin. Ich hatte -3,25 und
-3,75 Dioptrien sowie eine Hornhautverkrümmung. Wegen dieser blöden
Hornhautverkrümmung konnte ich auch in den letzten Wochen unglaublich
schlecht sehen, da ich 2 Wochen vor den Untersuchungen auf die harten
Linsen, welche die Verkrümmung sonst „glatt bügeln“, verzichten musste. Also
sah ich noch schlechter also sonst und kam mir vor wie Horst – ich hasse
meine Brille!

Gestern war dann der große Tag: Um 14h standen M. und ich auf der
alz-Matte! Zunächst wurden bei mir noch einige der Untersuchungen vom
Donnerstag vorher wiederholt – damit alle Daten wirklich abgesichert sind.
Zwischendurch hat M. mich beruhigt („Können die auch aus Versehen Deinen
Zinken weglasern?“). Nach einer Dreiviertelstunde sind wir dann ein
Stockwerk tiefer in einen kleineren Warteraum geführt worden und warteten
hier auch noch mal 45 Minuten softbonbonverzehrend vor uns hin. Endlich kam
eine nette Dame und überreichte mir ein kleines Täschen mit Tropfen, Tipps
und – noch einem Kuli! Allerdings ohne die funky Sonnenbrille, die mir
vorher versprochen worden war! Sie fütterte mich dann mit einer
Beruhigungstablette (für den besseren Schlaf hinterher), tropfte mir
Betäubungstropfen in das rechte Auge und wiederholte dies bei beiden Augen
ca. 5 Minuten später.

Und dann war es soweit: Ich musste mich OP-tauglich umziehen, mit Haube,
Kittel und kleinen Mülltüten an den Füßen und im sterilen Warteraum ohne
Brille warten. Zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich äußerst entspannt, und als
dann die OP-Tür aufgeschoben wurde und blaue Menschen mit weißen Köpfen
herauskamen, fühlte ich mich ein bißchen wie in Akte X. Eines der Männchen
sprach mich freundlich an, führte mich zu der OP-Liege und ich machte es mir
erst mal bequem. Dann wurde es kurz unangenehm, die Helferin warf mir ein
OP-Tuch über, das über meinem rechten Auge einen kleinen Folienteil hatte.
Dieser wurde mir direkt auf das Auge aufgeklebt (sah zumindest so aus) – und
dann schnitt sie die Folie mit einer Schere aus, nur wenige Nanomilimeter
vom Auge entfernt! Urrgh – aber das war eigentlich auch schon das
Schlimmste.

Frau Dr. Lege begrüßte mich dann sehr freundlich und wir übten mal die OP –
ist irgendwie blöd, wenn man bei der OP mithelfen muss. Na ja, ich gab mein
Bestes und fixierte das blinkende Licht über mir, egal, mit welchen Tricks
Frau Dr. Lege auch ankam: mal ein grünes Licht von hier, ein rotes von da –
oder ein forsches Blaues von schräg unten. Dann hatten wir genug geübt und
ich wurde mit der Liege flott unter ein anderes Gerät gelegt. Nu geit dat
los, dachte ich mir – „Jetzt wird’s schwarz“ – sagte Frau Dr. Lege. Ein
Saugnapf näherte sich meinem Auge und saugte sich fest. Das tat nicht weh,
weil das Auge ja betäubt war. Allerdings drückte dieser Saugnapf mein Auge
ziemlich fest nach unten, und das war nun doch ein eher unangenehmes Gefühl,
wenn auch nicht schmerzhaft. Seltsam war nur, dass ich überhaupt keine
Kontrolle mehr über mein Auge hatte – alles war schwarz, nur in der Ferne
war ein Kreis aus hellblauen Lichtern, der sich interessiert umsah und sich
dann meinem Auge näherte und sich schließlich mit diesem irgendwie
vereinigte. Ich sag ja, Akte X! Etwas beunruhigt stellte ich fest, dass
irgendetwas passierte – aber wo war das blöde Blinklicht? Hatte ich aus
Versehen das Auge zugemacht und wurde mir jetzt das Lid abgefräst?! „Frau
Dr. Lege, da blinkt nix!“ – „Nein, ich habe ja gesagt, es wird schwarz“. Ach
so, dann war das Üben vom Anfang wohl nur ein kurzes Üben gewesen… Na ja,
somit hatte ich den blödsten Teil der OP wenigstens gar nicht so richtig
mitbekommen.

Nach ca. 1 Minute verschwand der Saugnapf dann wieder und Frau Dr. Lege
legte das gelaserte Hornhautdeckelchen um. Jetzt musste ich noch einmal auf
das blinkende Licht gucken und es wurde von 60 runtergezählt. Dabei machte
der Laser sehr arbeitsintensive Geräusche und es roch ganz leicht verkokelt
– tat aber null weh und war von daher auch wenig aufregend. Schließlich
klappte Frau Dr. Lege den Flap wieder um, spülte ordentlich und strich mir
einige Male mit einer Art Tupfer von der Augenmitte nach Außen.

Und das war’s dann schon mit dem rechten Auge; das linke dauerte ebenfalls
noch nicht mal 10 Minuten!

Ich stand dann auf, konnte schemenhaft den OP-Raum erkennen und Frau Dr.
Lege begutachtete mich noch einmal mit der Spaltlampe. Sie war sehr
zufrieden und klebte mir dann sehr modische Uhrenglaspflaster auf beide
Augen (siehe Foto), damit ich mir nachts nicht unbewusst das Auge reibe.

M. hat mich dann eingesammelt, mich mit Bonbons gefüttert und mir den
Button „Bin gelasert“ an die Jacke gesteckt. Zur Feier des Tages gab es ein
Stück leckeren Obstkuchen – wobei der sich blind eher schlecht essen lässt
(entweder ist nix auf der Gabel oder der komplette Kuchen). M. tat so,
als bemerke er nix, hat mich aber mehrfach fotografiert und lacht sich jetzt
’nen Ast! Wegen der Beruhigungstablette war ich dann sehr müde und habe erst
einmal 3 Stunden geschlafen. Das war auch gut, denn als die
Beruhigungstropfen nachließen, träumte ich vergnügt vor mich hin. Beim
Aufwachen hatte ich dann ein ganz leichtes Brennen – ungefähr so, als ob man
etwas Gesichtscreme ins Auge bekommen hat. Das rechte Auge hat leicht
getränt, das linke war schon wieder wie neu.

Wir haben dann ein bißchen TV geguckt bzw. gehört – und an den spannenden
Stellen habe ich dann doch mal probiert, zu gucken. Siehe da! Ich konnte
alles sehen! Ich habe die Pflaster dann aber doch drauf gelassen und habe
die Augen schnell wieder zugemacht, denn die Lider sind ja als eine Art
Druckverband für das lose Hornhautdeckelchen gedacht.

Heute morgen dann habe ich mir die Pflaster gleich abgerissen (Au! Klebten
gut!) und war mehr als begeistert: Ich kann sehen! Nie wieder die ätzende
Brille tragen, die sowieso immer runterutscht oder beschlägt! Nie wieder
Gefummel mit den Kontaktlinsen, nie wieder Krümel unter den Linsen! Beim
Duschen (und in der Sauna ;-)) sehen, was um mich passiert! Nie wieder aus
Versehen auf die Brille treten oder setzen! Spontan übernachten können ohne
Brille, Linsen und Pflegemittel! Nie wieder Brillentausch im Auto vor und
nach Tunneln! Nie wieder unsicher sein, welche Linse eigentlich für welches
Auge gedacht ist! Nie wieder müde Augen vom Linsentragen haben! Nie wieder
Klopapier in das Hotelwaschbecken stopfen, damit die Linsen nicht aus
Versehen auf Nimmerwiedersehen verschwinden! Nie wieder eine Linse
fallenlassen und drauftreten! Schärfer sehen als jemals zuvor! Mit meinen
eigenen Augen!

Heute mittag war ich zur Nachsorgeuntersuchung: Alles Bestens – ich habe auf
beiden Augen 120% Sehschärfe! Und habe schon ein „augenärztliches Zeugnis
anstelle einer Sehtestbescheinigung“, damit in einem Jahr (erst dann sind
die Ergebnisse wirklich stabil) der Eintrag „Inhaber muss Sehhilfe tragen“
aus dem Führerschein gelöscht wird. Ich habe zwar kleine Blutergüsse im Auge
von den Saugnäpfen, die werden aber von selbst wieder verschwinden. Dreimal
am Tag tropfe ich mir Antibiotika in die Augen und zweimal am Tag eine
Salbe. Wenn sich die Augen trocken anfühlen, tropfe ich künstliche Tränen.

Falls Ihr über eine LASIK nachdenkt: Ja, es ist eine tolle Sache! Ich ärgere
mich nur, dass ich es nicht viel früher habe machen lassen. Es ist
unglaublich, dass ich nach so einem kurzen Eingriff jetzt nie wieder
kurzsichtig sein werde!

CU (höhö!),

Carmen (The Eye)

Reisebericht: USA – Teil V: „If you’re going to…“ (San Francisco)

September 5, 2007

Aus dem Yosemite-Nationalpark ging es dann über einen kleinen Umweg wegen eines Erdrutsches (da fährt man dann auch gerne wieder weg) nach San Francisco. Wir waren ja aus privatem Anlass da, aber dem soll ein eigener Eintrag gewidmet werden. Wenn man über eine der Brücken in die Stadt fährt, ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Kurz vor der Brücke fächert sich der Highway auf ca. 10 Spuren auf, von denen jede zu einem kleinen Mauthäuschen führt. Da muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen an ein Häuschen für Dauerkartenbesitzer gerät. Und direkt danach werden die Spuren wieder zusammen geführt, also: Augen auf!

Wir waren insgesamt drei Nächte in San Francisco und haben im Best Western Americania gewohnt. Das Hotel ist sehr schön, und man kann umsonst ins Internet. Leider liegt es in unmittelbarer Nähe zum angeblich gefährlichen Viertel der Stadt, aber das Hotel bietet auch einen Shuttle-Bus in die Stadt an, so dass man da nicht unbedingt durch muss, wenn man Angst hat, ausgeraubt zu werden. Wir sind viermal durchgelatscht und haben es gut überstanden.

San Francisco hat sich uns von seiner besten Seite gezeigt. Bösen Zungen zufolge liegt die Golden Gate Bridge ja geschätzte 503 Tage pro Jahr im Nebel, aber wir hatten jeden Tag klare Sicht! Die Stadt ist wohl für amerikanische Verhältnisse eher untypisch, da sie nicht allein zweckmäßig aufgebaut ist. Die hügeligen Straßen können einem schon ganz schön zusetzen, da kann man mal locker die doppelte Zeit für einen Marsch veranschlagen, wenn man nicht mit dem Cable Car zu gesalzenen Preisen und mit wenig Komfort fahren will. San Francisco hat ein ganz eigenes Flair, und am Fisherman’s Wharf kann man wunderbar abhängen, eine Seelöwenkolonie (!) beim Rumschreien bewundern und eine Bootstour zwischen Brücke und Alcatraz machen.

Die drei ??? haben Recht: Beim „grünen Geist“ wird ja mal erwähnt, dass man in San Francisco wohl das beste chinesische Essen außerhalb Chinas bekommen würde – kann ich nur bestätigen (ohne je in China gewesen zu sein)! In Chinatown gibt es ein Lokal mit einem Michelin-Stern, da standen die Leute bis auf die Straße Schlange. Wir sind dann nur ein Haus weiter gegangen, waren fast die einzigen Gäste und hatten ein klasse Menü!

Shopping ist auch ein Thema. Es gibt die Riesenmall „Nordstrom“, in der man schon ein paar Stunden verbringen muss, wenn man alles abgrasen will. Daneben habe ich mir mal „Saks Fifth Avenue“ angetan, im wahrsten Sinne der Wortes. Unglaublich scheußliche Klamotten zu ebenso unglaublich scheußlichen Preisen. Kann man sich sparen. Aber San Francisco ist wirklich eine Reise wert!

Fortsetzung folgt.