Rubrik Reisebereicht: USA – Teil IV: Cool waters und Sequoia! (Yosemite)

Nachdem wir in einem kleinen schnuckeligen Motel in Panamint Springs übernachtet hatten, ging es weiter Richtung Yosemite Nationalpark. In den Wintermonaten ist der Tioga-Pass, der relativ direkt vom Death Valley über die Berge zum Park führt, gesperrt, wobei Winter auch schon mal Juni bedeuten kann. Da muss man sich unbedingt vorher informieren. Der Umweg außen rum beträgt nämlich etliche Stunden und hunderte Kilometer mehr. Wir haben jedenfalls einen ganzen Tag für die Fahrt gebraucht. Abends angekommen in der Yosemite View Lodge wurden wir von einem Waschbären begrüßt, der mal eben den Hotelmüll durchsuchte. Ist schon komisch, wenn man so plötzlich neben einem wilden Tier steht. Ach, da vergesse ich wohl, dass wir auf dem Weg in den Nationalpark in der Dunkelheit um ein Haar mit einem mutmaßlichen Hirsch kollidiert wären. Das war knapp, und so ein Geweih möchte ich wirklich nicht im Pontiac haben. Im Winter besteht übrigens Schneekettenpflicht im Park, die kann man am Eingang mieten.

Wir sind am nächsten Morgen mit dem Auto bis vor die Eingangssperre gefahren, haben uns die Schneeketten geschenkt und sind per pedes weiter. Geht wunderbar, zumal es auch Shuttle-Busse für lau im Park gibt, die einen zu den besten Punkten fahren. Ein Highlight des Parks sind die zweithöchsten Wasserfälle der USA, die man aber nur im Winter so richtig bestaunen kann, da sie im Sommer teilweise komplett austrocknen. Wir sind dann noch zum Mirror Lake gewandert, der seinem Namen alle Ehre macht. Wie ein Spiegel! Tja, und da wir der Meinung waren, dass wir auf der anderen Flussseite zurück gehen müssten, es aber keine Brücke gab, machte der Gigolo mal den Versuch, den maximal 30cm tiefen Bach über einige Steine zu überqueren. Beim vierten Anlauf klappte es, und dann war ich dran. Kurz vor Erreichen des anderen Ufers musste ich natürlich von einem der Steine abrutschen und mit einem Bein und einem Arm im Wasser landen. Zur Temperatur: Am Ufer lag Schnee. Eigentlich wäre es wohl angezeigt gewesen, jetzt ins Hotel zu fahren und ein heißes Bad zu nehmen, aber ich wollte noch unbedingt die Mammutbäume (auch bekannt als Sequoias) sehen. Und da der Gigolo buchstäblich sein letztes Hemd (bzw. seinen letzten Socken) für mich gab, konnte es auch irgendwie weitergehen. Gesagt – getan. Latsch, latsch, latsch mit einem triefenden Schuh. Klasse! Aber es hat sich sowas von gelohnt! Man geht also in dieses Tal, in dem die paar Bäume sein sollen, und man fragt sich nach jeder Ecke, ob die denn noch kommen, oder ob man sie vielleicht übersehen hat. Und dann – man fühlt sich wie in Jurassic Park – tauchen sie plötzlich wie aus einer anderen Welt auf. 100 Meter hoch, unglaublich breit und einfach nur imposant. Für mich absolut unvergesslich!

Für den Gigolo übrigens auch. Am Abend meinte er zu mir: „Ein richtig toller Tag. Und das Beste war, dass Du ins Wasser gefallen bist!“ Und das sagt er heute noch.

 Fortsetzung folgt

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