Fahren unterwegs. Autofahren in den USA macht richtig Spaß! In den Ortschaften sind die Straßen recht großzügig angelegt, und die Beschilderung ist extra groß für Idioten wie mich. An vielen Kreuzungen stehen an jeder Seite Stoppschilder, und wer zuerst kommt, der fährt auch zuerst. Funktioniert! Die Ampeln hängen zumeist an der anderen Seite der Straße, daran muss man sich gewöhnen. Auf den High- und Freeways fährt es sich ebenfalls schön easy. Außerhalb gibt es kaum Verkehr, und die Straßen sind mit Himmelrichtungen markiert (Beispiel Highway 1 north), was mir persönlich die Orientierung sehr erleichert hat! 🙂 In der Nähe der großen Städte wird der Highway dann zur Ameisenstraße. Alles scheint auf den Beinen zu sein, und man sollte die rechte Spur tunlichst meiden. Im Stadtgebiet folgen Aus- und Auffahrten Schlag auf Schlag, so dass man da nur im Weg sein kann. Statt dessen sollte man die Fahrgemeinschaftsspur ganz links nutzen, die neulich bei „King of Queens“ sehr zutreffend angepriesen wurde. Da hat man wirklich seine Ruhe. Allerdings sollte man sie wirklich nur benutzen, wenn man die erforderliche Anzahl von Mitfahrern hat. Die gefürchtete Highway Patrol taucht gerne wie im Fernsehen buchstäblich aus dem Nichts aus einer Staubwolke vom Straßenrand auf. Das übliche Gejammer wegen der niedrigen Geschwindigkeiten kann ich nicht so nachvollziehen, 75 Meilen sind immerhin auch etwa 120 km, und damit kommt man schön gemütlich durchs Land. Man tankt übrigens Gallonen, und der Benzinpreis ist etwa halb so billig wie derzeit bei uns. Mindestens die Hälfte der Leute fährt Geländewagen.
Umweltschutz wird in Kalifornien ganz groß geschrieben. Wer Müll auf den Highway wirft, muss laut Beschilderung damit rechnen, mit einer Strafe von bis zu 1.000 $ überzogen zu werden. Das muss man im Kasino erstmal wieder reinspielen! 🙂
Öffentliche Toiletten sind in den USA ganz erstaunlich sauber. Nicht, dass ich das den Amis nicht zugetraut hätte, aber ich bin ja nun auch schon ein bisschen rumgekommen und habe so einen Standard noch nirgends gesehen. Was die Damen freuen wird: Man benutzt überall Papierauflagen für den Toilettensitz.
Schlafen unterwegs. Zumindest im Winter braucht man sich außerhalb der großen Sehenswürdigkeiten oder der Einöde keine Sorgen darüber machen, dass man im Auto nächtigen müsste. Motels gibt es immer wieder auf der Strecke, und wer sein Geld lieber anders als in Übernachtungen investieren möchte, dem lege ich mal die Kette „Motel 6“ ans Herz. Die Zimmer sind sauer und – wie sagt man so schön? – zweckmäßig. Wer wirklich nur übernachten will, für den ist ein Motel 6 genau das richtige. Die Preise variieren von Ort zu Ort, und wir haben für das Zimmer zwischen 40 und 90 $ bezahlt. Wenn man in den USA ein Doppelzimmer bucht, so wird man übrigens meist gefragt, ob man ein Kingsize-Bett oder zwei Queen-Betten haben möchte. Das Kingsize-Bett ist geschätzte 160 cm breit, die Queenbetten etwa 120 cm. Wir haben dann immer die Queen-Betten genommen, weil dadurch die eh schon großzügigen Zimmer noch größer geworden sind und wir schön Platz für das viele Gepäck hatten.
Essen unterwegs. Ebenfalls kein Problem. Kleine Fast-Food-Dörfer gibt es in regelmäßigen Abständen an jedem Highway. Das ist dann nicht ganz so wie bei uns auf dem Autohof, sondern etwas extremer. Meistens sind da mindestens 4 verschiedene Schnellrestaurants mehr oder weniger auf einem Haufen, dazu vielleicht noch eine Tanke, ein Motel und eine Drogerie Marke „Walgreen’s“, wo man die schönen Produkte von „Samy from Miami“ güstig erstehen kann, aber dazu ein andermal. In manchen der Läden bekommt man durchaus auch normale Mahlzeiten, so dass es nicht immer Burger mit Pommes und Mayo sein muss. Erstaunlich: Wenn man an so einem Dorf vorbeifährt, riecht man das Essen! Eine schöne Erfindung: der die das „refill“ – Getränke werden oft nachgefüllt. Verstanden habe ich allerdings nicht, warum man dann manchmal für verschiedene Bechergrößen unterschiedliche Preise bezahlen muss. Und zumindest bei „Deny’s“ wird einem noch gerne ein Pott Eiswasser für unterwegs eingepackt. Überhaupt spielen Eiswürfel im Süd-Westen eine große Rolle, womit auch das ewige Rätsel entschlüsselt wäre, warum man bei McDonald’s in Deutschland immer ziemlich viele Eiswürfel auf ziemlich wenig Getränk bekommt. Auch das Frühstück wird ganz groß geschrieben. Eine normale Portion besteht beispielsweise aus zwei dicken Pfannkuchen mit Sirup und Butter, Speck, kleinen Würstchen und Bratkartoffeln. Da ist man dann erstmal satt. Ich glaube, wir haben an keinem Tag mehr als zwei Mahlzeiten zu uns genommen, weil uns das Frühstück immer ziemlich erschlagen hat.
Thema Getränke. Die Amis sind da absolut schmerzfrei. Die mischen offenbar allen Kram zusammen, der irgendwie flüssig ist und nach Zucker oder Zahlpasta riecht. Der Gipfel des Ekels: Cherry Coke vanilla, igitt, aus Versehen gekauft! Vielleicht kann Mr. B.K. uns ja mal die Vorzüge von Root Beer erklären…
Fortsetzung folgt